Die IG Metall Küste unterstützt Pläne zur Einführung eines Industriestrompreises, wie sie auf Bundes- und Landesebene diskutiert werden. „Wenn wir die Industrie nicht aus dem Land treiben wollen, brauchen wir ein Modell in Deutschland, das für den Übergang wettbewerbsfähige Preise für energieintensive Unternehmen wie Stahlwerke oder Raffinerien sichert“, sagte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste auf der Kundgebung zum Tag der Arbeit am Montag in Kiel. „Ohne Industrie fehlt uns ein wichtiger Anker für den Wohlstand in unserem Land.“
Auch um die Ansiedlung des Batteriewerkes Northvolt in Heide zu ermöglichen, seien günstigere Strompreise nötig. „Dafür ist der schnelle und massive Ausbau der Erneuerbaren Energien nötig, aber eben auch ein Instrument für den Übergang. Mit ihrem Vorschlag für einen Transformationsstrompreis geht Niedersachsen voran. Im Interesse der Industrie und den daran hängenden Arbeitsplätzen sollten die Nordländer jetzt alle gemeinsam Druck in Berlin machen“, so der Gewerkschafter. Wichtig ist Friedrich, dass solche staatlichen Unterstützungen auch an Standort- und Beschäftigungssicherung gekoppelt werden. „Die Unternehmen müssen ihren Beitrag zur Zukunftssicherung leisten.“
Und auch die Landesregierung in Schleswig-Holstein sei weiter gefordert. „Im Koalitionsvertrag heißt es so schön, dass mit den Sozialpartnern über Wege zu einer stärkeren Tarifbindung bei der Vergabe öffentlicher Aufträge beraten werden soll. Das dürfen keine leeren Worte bleiben. Sonst wird hier weiterhin mit Steuergeld Lohndumping finanziert. Das günstigste Angebot zählt“, erklärte der IG Metall-Bezirksleiter.
Der Gewerkschafter erinnerte auch an den Krieg in der Ukraine: „Dieser völkerrechtswidrige Angriff Russlands führt zu Tod, Leid und Zerstörung. Wir setzen uns für die Flüchtlinge ein – aus der Ukraine, aber auch aus allen anderen Ländern. Wir stehen an der Seite aller, die sich für Frieden einsetzen. Ein Krieg kennt nur Verlierer“, sagte Friedrich.