TARIFABSCHLUSS FÜR DAS NIEDERSÄCHSISCHE METALLHANDWERK
6,25 Prozent mehr Entgelt für 15 Monate Laufzeit! Tarifabschluss in letzter Minute erzielt.

Begleitend zur vierten Tarifverhandlung fanden sich über 200 Beschäftigte des niedersächsischen Metallhandwerks vor dem Verhandlungsort in Melle ein, um den Arbeitgebern noch einmal ordentlich einzuheizen.

14. Mai 202414. 5. 2024


Begleitend zur vierten Tarifverhandlung fanden sich über 200 Beschäftigte des niedersächsischen Metallhandwerks vor dem Verhandlungsort in Melle ein, um den Arbeitgebern noch einmal ordentlich einzuheizen. Sie zeigten ihren Unmut über das Verhalten der einzelnen Chefs im Verhandlungsprozess, welche die bereits getroffenen Fortschritte torpedierten. Nach einem intensiven, 6-stündigen Verhandlungsmarathon konnte jetzt ein Ergebnis in vierter Zusammenkunft erzielt werden, das den Beschäftigten ordentlich mehr Geld im Portemonnaie beschert.

Rückwirkend zum 01.04.2024 steigen die Entgelte im metallverarbeitenden Handwerk um satte 6,25 Prozent an. Das bringt ein deutliches und spürbares Einkommensplus, welches sich dauerhaft in der Tabelle auswirkt. Dem Tarifabschluss waren Warnstreikaktionen der IG Metall vorausgegangen, an denen sich über 1.000 Beschäftigte beteiligt haben – diese waren erstmals seit mehr als 20 Jahren in den Tarifgesprächen zwischen IG Metall und Arbeitgeberverband notwendig.

„Nachdem einzelne Arbeitgeber das vorherige Ergebnis einer Arbeitszeitreduzierung geschreddert haben, war für die Tarifkommission klar, dass wir jetzt beim Entgelt vollen Einsatz zeigen. Das Ergebnis zeigt, dass die Aktion vor dem Hotel Wirkung gebracht und die Arbeitgeber in letzter Minute die Kurve gekriegt haben, was die Entgelte angeht“, so Markus Wente, Verhandlungsführer der IG Metall.

Auch die Forderung nach einem Einstieg in eine neue Arbeitszeitwelt wird die IG Metall nicht aus dem Fokus verlieren. Um hierfür allerdings arbeitskampffähig zu sein, bedarf es einer Kündigung des Manteltarifvertrages, was zum Jahresende möglich ist. Die IG Metall wird diese Option ernsthaft prüfen. „Wir werden eine Arbeitszeitreduzierung nicht aus den Augen verlieren und das Thema nun intensiv in den Betrieben diskutieren. Die kurze Laufzeit von nur 15 Monaten gibt uns die Möglichkeit, in der nächsten Entgeltrunde zu Ende Mai 2025 auch hierfür Druck auf der Straße zu machen!“, so Wente weiter.

Die Tarifvertragsparteien haben eine Erklärungsfrist bis zum 04.06.2024 vereinbart.